Herkunftsregion

Wir finden in Asien 2 bemerkenswerte Naturgebiete - den Himalaya und das sich unmittelbar im Norden anschließende tibetische Hochland. Durch die Kontinentalverschiebung und die damit verbundene Kollision zwischen der indischen Platte und der eurasischen Landmasse kommt es zur fortlaufenden Auffaltung von weicherem (ehemaligem) Meeresboden und somit der Formung des Himalaya-Hochgebirges. Im nördlichen Bereich widerstand der härtere Fels Asiens weitgehend der Faltung und es wurde das tibetische Hochland angehoben - auf den über 4500 m hohen Plateaus und in den benachbarten Vorgebirgsketten des Himalaya-Systems sehen wir die ursprüngliche Heimat unserer Tibet Terrier.

Wer die Tierwelt der mehr als 2,5 Millionen Quadratkilometer großen Region betrachtet, findet hier u.a. Antilopen (Tschiru), Bären, Wölfe, Pfeifhasen, Yaks und Schafe die in den Hochlagen sehr kalten Temperaturen trotzen und allesamt mit bestens isolierenden Fellen ausgestattet sind. Ein einziger Blick auf einen Tibet Terrier mit seinem zweischichtigen Haarkleid und der üppigen Unterwolle genügt, um zu verstehen, dass er für genau dieses Gebiet anatomisch ausgestattet ist.

Im Hochgebirge
Im Hochgebirge Sturm und Sonne bei niedrigen Temperaturen.

Um die physischen Eigenschaften der kompakten Apso-Hunde besser verstehen zu können, lohnt ein Blick auf die klimatischen Verhältnisse im tibetischen Hochland. Die Ausdehnung und die Topografie der Region sorgen für ausgesprochen dramatische Klimaunterschiede. Durch die Höhe herrscht in den südlichen Zonen ein kühl-gemäßigtes Kontinentalklima mit sehr trockener Luft und besonders starker Sonneneinstrahlung. Der Regenschatten des Himalaya lässt unsere tibetischen Freunde hier eher selten Niederschläge erleben und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind erheblich. Im Winter können in den nördlichen Hochlagen Temperaturen um die minus 40 Grad Celsius erreicht werden - im Sommer sind plus 35 Grad Celsius messbar. Erst im Bereich von Lhasa (im Süd-Osten Tibets) ist das Klima milder. Zu den Niederschlägen sei noch erwähnt, dass es neben den besonders trockenen Bereichen am Hochgebirge auch Zonen gibt, die in den Sommermonaten (trotz der Abregnungs-Barriere des Himalaya, der nicht das gesamte Land abschirmt) vom Monsun erreicht werden.

Neben den spektakulären geografischen Besonderheiten ist die Geschichte Tibets auch von politischen Brüchen bzw. anhaltenden Konflikten durchzogen. Das eigentliche Königreich Tibet entstand erst Anfang des 7. Jahrhunderts, wurde 1240 von Khan Güyük Khan in das mongolische Reich eingegliedert und unterliegt heute als autonomes Gebiet bzw. als Verwaltungseinheit dem Regierungsanspruch der Volksrepublik China. Wenn man die Hunderasse aber dem Naturraum im Norden des Himalaya zuordnet, kann ohne weiteres eine klare Aussage getroffen werden: die wachsamen Hunde mit dem bärenartigen Aussehen sind "Tibeter".