Biwaktour zur Hinteren Karlesspitze

Wegloses Abenteuer im Süd-Hang

Nachdem wir im letzten Jahr an der weglosen Südseite der Hinteren Karlesspitze (2636 m) gescheitert waren, konnten wir nun den Gipfel in den Stubaier Alpen erreichen. Pe-Ma und ich starteten in Kühtai an der Staumauer des Speichersees (1940 m) und durchquerten das komplette Mittertal bis zum Biwakplatz über den Roßböden. Nach einer kalten Nacht im Schlafsack gelang es uns, über den Hang mit seinen abgerutschten Rinnen den Wörgetalsattel und später den Gipfel zu erreichen. Der steile Abstieg gestaltete sich nochmals etwas anspruchsvoller - stellte aber für einen im Bergsteigen ausgebildeten Tibet Terrier kein Problem dar.

Touren-Daten

Das vordere Mittertal kann auf einem Bergpfad problemlos durchwandert werden. Nach der Durchquerung eines Gebirgsbaches (ohne Steg) beginnt ein Steigungsabschnitt. Der steile Aufstieg zum Wörgetalsattel ist weglos und durch das in Rinnen abgerutschte Gestein nicht ungefährlich (Steinschlag). Nur vereinzelt sind alte, ausgebrochene Steigspuren sichtbar. Es gibt keinen Wegweiser und keine Markierungen. Der Übergang vom Sattel zur Hinteren Karlesspitze ist felsig, aber einfacher zu begehen. Der Zustieg zum Wörgetalsattel über das hintere Mittertal ist für Normal-Bergwanderer nicht empfehlenswert. Alternativ sollte die Route über das benachbarte Wörgetal gewählt werden.

Tobias Sessler